Während in der Vergangenheit trotz formaler Liberalisierung für viele Nachfrager kaum kaufmännisch sinnvolle Alternativen zur integrierten Versorgung durch den lokalen Nachfrager bestanden, hat sich der Gasmarkt in jüngerer Zeit deutlich verändert.
Durch neue Rahmenbedingungen wie die verbindliche Einführung eines einfacheren Netzzugangsmodells, definierte Regelungen zum Bilanzausgleich, formal stärkerer Trennung von Netz- und Energievertrieb oder Reduktion der Marktgebietsanzahl haben sich sowohl auf der Einzelhandels- als auch auf Großhandelsebene neue Beschaffungsmöglichkeiten etabliert.
Bei hoher Volatilität der Gaspreise und ausgeprägten Preistrends der typischen Koppelprodukte (wie Öl oder Kohle) bestehen auf der Preisseite erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten und Risiken.
Reduktion von Einzelhandels- und Strukturierungsaufschlägen, Nutzung der Marktbreite, Strategien zur Risikovermeidung bei hohen Preisschwankungen oder die Identifikation einzelner Kostenelemente (Desintegration) und deren strategische Optimierung – auch im Gasmarkt ist die gezielte Potenzialrealisierung bei aktiver Risikosteuerung wichtig für das Bestehen im Kostenwettbewerb.